Lassen Sie die Blicke schweifen über den Altar mit seinen Engeln, die Holzkanzel oder auch die bemalte Orgelempore.
Schon von außen wirkt unsere Kirche aus dem 14. Jahrhundert imposant. Mit ihren großen Feldsteinen im Mauerwerk passt sie gut zu dem dörflichen Charme des Ortes.
Sowohl beim Dachstuhl als auch bei den nassen Wänden gibt es Handlungsbedarf. Das schöne Inventar wie der barocke Altar, die Kanzel und das Taufbecken müssen restauriert, und die bemalte Decke wieder aufgefrischt werden. Der Gemeindekirchenrat hat begonnen, sich intensiv mit der inhaltlichen Planung und deren Umsetzung zu befassen. Da die Finanzmittel für die Realisierung nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen, ist es notwendig, Ideen zu entwickeln, um Fördergelder und Spenden zu aktivieren. Die gesamte Gemeinde Dallgow ist aufgerufen, sich an diesem Vorhaben zu beteiligen, da ansonsten mittelfristig die Schließung des Kirchengebäudes unvermeidbar sein wird.
Die Geschichte der Dallgower Kirche reicht bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts zurück. Sie wurde als spätgotischer rechteckiger Feldsteinbau errichtet mit einem damals noch freistehenden Glockenstuhl.
Zur Zeit des ausgehenden 17. Jahrhunderts wurden an ihr aber grundlegende bauliche Veränderungen vorgenommen. Unter anderem wurden Fensteröffnungen des Kirchenschiffes umgebaut und an der Südseite wurde ein Anbau errichtet.
Über dem Haupteingang im Turm befindet sich das Wandrelief eines Engels mit einer geöffneten Schriftrolle in seinen Händen. Diese trägt eine Aufschrift in Anlehnung an das Bibelwort aus Jeremia 22, Vers 29: "O Land höre des Herrn Wort".
Der hölzerne Altaraufbau entstand, so ist es auf seiner Rückseite vermerkt, 1692 durch den Tischlermeister Caspar Schauer aus Berlin. In der Predella (geschmückter Sockel des Altaraufbaues) befindet sich ein Abendmahlsbild: Jesus im Kreise seiner Jünger. Der Hauptteil darüber trägt ein Ölbild mit der Darstellung Jesu am Kreuz. Beide Bilder wurden 1693 von einem Berliner Künstler namens Boigen gemalt.
Zu beiden Seiten des Altars befinden sich Reste des einstigen Patronatsgestühles. Es sind erhalten gebliebene Brüstungsfelder, bemalt mit den Wappen ehemaliger Patronen der Kirche (z.B. von Ribbeck).
<p>Die hölzerne Kanzel steht an der Nordwand der Kirche. Sie ist noch etwas älter als der Altar und wurde im Jahre 1674 gefertigt. Es ist ein vieleckiger Kanzelkorb, getragen von einer toskanischen Holzsäule. Die rundbögigen Brüstungsfelder enthalten gemalte Brustbilder: Christus als Retter der Welt und die vier Evangelisten. Über der Kanzel hängt ein verzierter Schalldeckel unter der eine Taube hängt, die den Heiligen Geist symbolisiert.</p>
Der kelchförmige Taufstock mit hölzernem Deckel, der eine Taufschale aus Messing birgt, kann auf der Evangelienseite des Altarraumes bewundert werden. Dieses hölzerne Taufbecken wurde 1692 ebenfalls von Caspar Schauer geschaffen.
Die Holzdecke der Kirche wurde Ende des 17. Jahrhunderts von Hand vom Maler Bolgen aus Berlin bemalt. Neben den in grau und gelb gehaltenen Ornamenten erhielten die Deckenfelder in der Mitte Portraits der Jünger Jesu und Jesus. Darüber hinaus ist die Decke mit einem Wolkenhimmel bemalt.
Quelle: "Dallgow Chronik eines Dorfes" von Ursula Kluchert
Die Orgelempore ist auf der Westseite der Kirche angebracht. Das Mittelteil ist konkav geschwungen. Die Brüstungsfelder sind zum Teil verziert mit Blumenmalereien. Die Orgel selbst stammt aus der Werkstatt der Orgelbaufirma Schuke aus Potsdam. Sie wurde 1976 in Dienst genommen.
Bei einem Brand eines Bauernhauses in der Nachbarschaft 1869 wurde auch der Kirchturm in Mitleidenschaft gezogen. Das Feuer griff auf ihn über und zerstörte ihn fast vollständig. Im Jahre 1875 erfolgte sein Wiederaufbau.
Die heutige Form erhielt der Turm im Jahre 1941, als er, auf Veranlassung des damaligen Reichsluftfahrtministeriums wegen des nahen Flugplatzes in Staaken, gekürzt werden mußte. Im Turm hängen immer noch die alten drei Stahlglocken, die die Zeit des zweiten Weltkrieges unbeschadet überstanden haben.